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Call for Papers (pdf) Jahrestagung der Gesellschaft für Wissenschafts- und Technikforschung Organisation: Stefan Böschen, Katharina Kinder-Kurlanda, Jan-Hendrik Passoth, Cornelius Schubert Klimawelten
Wissenschaft, Technik und Gesellschaft im Dauerumbau? Der Klimawandel betrifft Wissenschaft, Technik und Gesellschaft in einem Maße, wie bislang kaum eine andere soziotechnische Transformation. Die Komplexität, Dauerhaftigkeit und Vielschichtigkeit der damit verbundenen Herausforderungen spiegeln sich in Veränderungen der Forschungspolitik, von Förderprogrammen und -formaten wider, sie wirken sich auf die Prozesse der universitären und außeruniversitären Wissenserzeugung aus und setzen so auch Forschungsinstitutionen unter steigenden Handlungsdruck. Ohne weitgehende Technisierung, speziell durch Technologien der Digitalisierung und Dekarbonisierung, scheint eine Lösung der drängenden Probleme kaum denkbar, inklusive einer umfassende Datafizierung in leistungsfähigen Infrastrukturen als Grundvoraussetzung. Kurz: Durch die steigende Komplexität der (globalen) gesellschaftlichen Herausforderungen entstehen neue Ordnungen der Problematisierung und des Problemlösens, in denen Wissenschaft, Technik, Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft immer wieder neu formiert, aufeinander bezogen und legitimiert werden. Nun sind zwar diese Themen für die Wissenschafts- und Technikforschung nicht zuletzt seit den Diagnosen Ulrich Becks zur Risikogesellschaft oder Bruno Latours zur Naturvergessenheit der Modernen zentraler Bestandteil der akademischen Auseinandersetzung. Jedoch scheinen sich durch die Interdependenzen der genannten Entwicklungen auch neuartige Formierungen abzuzeichnen. Auf der diesjährigen Jahrestagung der GWTF wollen wir deshalb den vielfältigen und vielschichtigen durch Klimawandel gestifteten Anlässen nachgehen, die Wissenschaft, Technik und Gesellschaft in neuer Weise in Relation bringen. Viele der technischen Lösungen sind ohne wissenschaftliche Forschung kaum denkbar, gleichzeitig kommen etwa die Klimawissenschaften nicht ohne einen beeindruckenden Maschinenpark aus. Wissenschaft und Technik müssen sich gesellschaftlich stärker rechtfertigen, werden angezweifelt oder als unbestreitbare Autorität ins Feld geführt. Uns interessiert, wie diese Dynamiken zusammenhängen und welche Rolle die Wissenschafts- und Technikforschung bei ihrer Analyse spielen kann. Darunter fallen unterschiedliche Fragen und Felder: ob Smart Grids oder mobile Sensorik, Protest und Aktivismus, Förderprogramme oder heterogene Expertisen – sie alle sind in die umfassenden Transformationsprozesse eingebunden und gestalten sie mit. Während sich die Wissenschaftsforschung mit der Rolle von Universitäten, neuen Formaten oder Institutionen interdisziplinärer Forschung, komplexen und verteilen Wissensprozessen oder auch der techno-epistemischen Unübersichtlichkeit in unterschiedlichen Arenen bzw. der Frage der Wissenschaftskommunikation in heterogenen Akteurskonstellationen beschäftigt, interessiert sich die Technikforschung für die Bedeutung der technischen Infrastrukturen, für die Nutzung von Sensoren, die Aufzeichnung, Übermittlung, Prozessierung und Speicherung von Daten, Apparaturen wie Smart Meter, Wärmepumpen oder auch den enormen Energieverbrauch von Rechenzentren. Sowohl Wissenschaft- und Technikforschung sind dabei in ihrer gesellschaftlichen Eingebundenheit dazu aufgerufen, Erkenntnisse zu bündeln, etwa um die Widersprüche von Nachhaltigkeitstechnologien in Bezug auf Energieverbrauch und Privacy zu adressieren. Wir laden Beiträge ein, die aus Perspektive der Wissenschafts- und Technikforschung die oben genannten Herausforderungen entlang der folgenden Linien diskutieren:
Die Liste dieser Beispielthemen ist selbstverständlich nicht abgeschlossen. Wir freuen uns über Beitragsvorschläge mit Titel und Abstract (~300 Worte) bis 04. August 2023 an:
tagung@gwtf.de. Veranstaltungsort: Während der Tagung können Kinder von Referent*innen betreut werden.
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Zuletzt aktualisiert am 03.08.2023 [zum Seitenanfang] [Impressum/Datenschutzerklärung] |